Originaltitel: Kate in Waiting
Warten auf die (erste) Liebe
Knaur | 352 Seiten | 9783426527962 | 12,99€ | Juli 2021
Im Jugendbuchbereich ist Becky Albertalli eine echte Größe. Ihr bisher erfolgreichster Roman ist „Love, Simon“, welcher auch schon verfilmt wurde. Da ich von beidem sehr begeistert war, hatte ich mir vorgenommen, irgendwann mal wieder etwas von ihr zu lesen. Dank Social-Media ist meine Wahl auf „Kate in Waiting“ gefallen.
Klappentext: Anderson ist Kates bester Freund. Seit sie denken können, teilen die beiden einfach alles: die Leidenschaft für Musicals, die Höhen und Tiefen des Alltags und sogar ihre Schwärmereien. Doch als Matt Olsson in ihrem Theater-Kurs auftaucht, wird ihre Harmonie empfindlich gestört. Denn Matt ist nicht nur ausgesprochen talentiert und mehr als nur ein bisschen attraktiv – er ist auch haargenau Kates Typ. Die Sache hat allerdings einen gewaltigen Haken: Auch Anderson ist völlig hin und weg von Matt …
Er läuft auf uns zu. DER Matt, der aussieht wie einem Vintage-Plakat für Cola-Werbung entsprungen, läuft direkt auf uns zu, sein Blick geht zwischen Andy und mir hin und her. Und, Grundgütiger. Die Werbung ist immer noch falsch. Der Durst ist endlos, endlos, endlos.
– S. 18
Dass Becky Albertalli eine tolle Schriftstellerin ist, steht außer Frage. Ich mag ihren jugendlichen Schreibstil, der echt und nicht nachgeäfft klingt. Sie ist bekannt dafür, Bücher zu schreiben, in denen alle Farben des Regenbogens vorkommen, weshalb die Primesse dieses Romans keine Überraschung ist: Hetero-Mädchen und Homo-Junge verlieben sind in den gleichen Typen. Das ist ja mal bittersüß! Zumal die beiden beste Freunde sind, sich schon immer in den gleichen Typ verknallt haben, aber bisher nur Schwärmerei aus der Ferne betrieben. Mit Matt ändert sich das und als Leserin habe ich sofort mitgefiebert, wer sich den gutaussehenden Schauspieler schnappen würde.
Ich mochte vor allen Dingen die Atmosphäre des Romans. Alles wirkt voller erste Schmetterlinge und freundschaftlichen Reibungen, ohne das ständig auf den Problemen der LGBTQ+ Szene herumgekaut wird. Ich weiß selbstverständlich, dass Mobbing, Ausgrenzung und Anfeindungen leider viel Platz im Leben der Rainbows einnehmen, aber ich finde es trotzdem schön, dass die Autorin einen Roman schreibt, der das alles ausklammert und einen stinknormalen Jugendroman schreibt, in dem das wünschenswerte Bild einer vollends tolerierten Community gezeichnet wird.
Ein bisschen klischeehaft ist vielleicht das Musicalgruppe- bzw. Glee-Club Thema. Aber – wtf – die Künstlerszene ist nun mal geprägt von Freiheit und Emotionen, da passt das einfach! Ich liebe die Darstellung des Zusammenhalts in den Kreativgruppen und den Spaß, der durch die Zeilen auf mich überschwappt.
Obwohl alle Figuren sehr liebenswürdig sind und die Geschichte im Allgemeinen sehr sympathisch wirkt, ist sie doch keine Bombe wie „Love, Simon“. Da war einfach der Überraschungseffekt größer und auch die Besonderheit des Stils und Aufbau spannender. Doch auch wenn das Quäntchen gewisses Etwas fehlt, ist der Roman sehr empfehlenswert. Ein Buch, das Toleranz vermittelt und Weisheiten über die (erste) Liebe, Freundschaft und Familie bietet, sollte in keinem Buchregal fehlen!
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Danke fürs Lesen!
Bis zum nächsten Mal,
L🖤L
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LeseLotte♥LieseLotte 
2 Antworten auf “Rezension | Becky Albertalli – Kate in Waiting”