Originaltitel: Well Matched
Von MILFs und Schwerenötern


KYSS | A History of us #3 | 484 Seiten | 9783499007736 | 12,99€ | Februar 2022
Ein letztes Mal entführt uns Jen DeLuca in „A History of us“ nach Willow Creek und ich muss schon sagen, ich bin ein wenig wehmütig. Es ist eine Reihe, die durch das Setting und den Schreistil der Autorin heraussticht und mich wunderbar unterhalten hat und es ist einfach zu schade, dass sie nun ein Ende nimmt. Trotzdem freue ich mich total auf den finalen Band, denn hier findet Mitchell seine Frau fürs Herz. Der charmante Sportlehrer hat mir schon im ersten Teil das Herz gestohlen und ich bin sehr daran interessiert, endlich mehr über seinen Backround zu erfahren.
Klappentext: Alles beginnt mit nur drei kleinen Worten: «Sei meine Freundin!» Daraufhin bleibt April Parker erst mal der Mund offen stehen. Hat Mitch Malone – der begehrteste Junggeselle von Willow Creek – gerade allen Ernstes vorgeschlagen, dass sie sich als seine Freundin ausgibt? Nur um seine Verwandten davon abzuhalten, über seinen unsteten Lebenswandel zu meckern? Das Ganze kommt ihr absurd vor – schließlich ist April deutlich älter als Mitch –, aber sie lässt sich im Austausch für Hilfe bei ihrer Hausrenovierung darauf ein. Nur fühlt sich die vorgetäuschte Beziehung bald etwas zu echt an. Und als April dann auch noch das erste Mal beim Willow-Creek-Mittelalterfestival mitmacht, bei dem Mitch jedes Jahr als Highlander auftritt, wird alles noch verwirrender. Denn Mitch im Kilt ist ein Anblick, dem selbst die stärkste Frau kaum widerstehen kann …

Ich verließ das Jackson’s mit der Karte meines Ex-Manns in der Handtasche und Mitchs widerhallenden Worten in meinem Kopf. Sei meine Freundin. Es gab eine Menge, worüber ich nachdenken musste.
– S. 22
„A History of us – Nur drei kleine Worte“ ist die Geschichte von April und Mitch. Herausstechendes Merkmal ist in ihrer Beziehung der Altersunterschied, denn April ist zehn Jahre älter als Mitchell. Für ihn ist das kein Problem, doch April glaubt weder für ihn attraktiv zu sein noch an eine langfristige Beziehung mit ihm. Das ist mal ein anderer Ansatz im New Adult Bereich, der ebenso erfrischt und erschreckend unterrepräsentiert ist. Mir hat das total gefallen!
Da diese Reihe (leider) nur aus der weiblichen Perspektive erzählt wird, steht (zunächst) April im Fokus. Sie ist Emilys ältere Schwester und die beiden sind erst nachdem April einen Unfall hatte und Hilfe brauchte richtig zusammen gewachsen. Mir hat das im ersten Band sehr gut gefallen und doch war sie mir als Figur recht suspekt. Und das sie nun ausgerechnet mit meinem Schnuckelchen Mitch anbändeln sollte, hat mir nicht so recht zugesagt. Ich gebe zu, dass sie mir nicht ganz so sympathisch war und ich viel interessierte an ihrer Tochter war. Aber mein Bild hat sich komplett gewandelt. Es wird eindrücklich gezeigt und erklärt, dass April eine menschenscheue Person mit einer Art Sozialphobie ist. Das ist für einen Hauptcharakter, der Sympathieträger sein soll vielleicht etwas ungewöhnlich, doch es hatte auf mich einen positiven Effekt. Es war spannend, April kennenzulernen und zu erfahren, warum sie ist, wie sie ist. Ich habe sie von Seite zu Seite, Zeile zu Zeile, immer mehr gemocht und finde es immer wieder erstaunlich und bemerkenswert, was für besondere Figuren die Autorin erschafft.
Eben solch ein besonderer Charakter ist auch Mitch. Erscheint er doch vom ersten Buch an als Schürzenjäger mit zu vielen Bauchmuskeln stellt er sich doch mehr und mehr als loyaler und liebevoller Freund heraus. Klar ist er zum Niederknien sexy, aber er hat auch andere Qualitäten, die ihn umso anziehender machen. Er versprüht eigentlich immer gute Laune und scheint auf der Sonnenseite des Lebens groß geworden zu sein. Und dem ist auch so. Er hat keine miese Vergangenheit oder tiefschürfendes Geheimnis, das ihn nachts wach hält; er hat aber eine große Familie. Und wer große Familien kennt, weiß, dass das mitunter anstrengend sein kann. So ist es auch für ihn. Neben seinen erfolgreichen Cousins und Cousinen, die auch schon reichlich Nachwuchs produziert haben, steht er ein wenig im Abseits. Sein Lebensstil und seine Tätigkeit als High School Lehrer wird mehr als einmal degradiert, was natürlich meinen Mamabär-Verteidigungsinstinkt weckt. Genauso geht es auch April. Sie hat erkannt, dass Mitch viel mehr leistet, als Kinder im Unterricht über den Sportplatz zu jagen. Er ist ein beliebtes Mitglied der Gemeinschaft von Willow Creek, ist hilfsbereit und unverzichtbar in seiner Rolle auf dem Renaissance Faire.
Das Mittelalterfestival spielt erst im letzten Drittel des Buches eine wesentliche Rolle, aber für mich ist das ok. Ich mag das Setting, finde aber auch, dass man es nicht überbeanspruchen muss. Ich denke, Jen DeLuca ist in den drei Büchern eine gute Balance gelungen. Aprils Entwicklung hat mich sehr erfreut; sie wird offener, ist und bleibt aber ein zurückgezogener Mensch. Durch Mitch gelingt es ihr jedoch besser, ihre Liebe zu Willow Creek und dessen Bewohnern mehr zuzulassen und zu zeigen.
Das Buch zeichnet sich insgesamt durch einen tollen Humor, der richtigen Prise Sexiness und dem perfekten Schuss Kitsch aus. Tatsächlich hätte ich erwartet, dass der Altersunterschied eine noch größere Rolle einnimmt, doch es war gut, wie die Autorin das gelöst hat. Ebenso wie seine Vorgänger ist dieser Band entspannt und unterhaltend und macht definitiv Lust auf alle zukünftigen Projekte der Autorin.
Wie hat dir „A History of us – Nur drei kleine Worte“ gefallen?
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Danke fürs Lesen!
Bis zum nächsten Mal,
L🖤L
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